ChemDelta Bavaria bei CSU und Grünen Parteitag: Dialog zu Energie und Wettbewerbsfähigkeit
Burgkirchen/Burghausen, 28. Oktober 2024 – ChemDelta Bavaria, die Gemeinschaftsinitiative der Unternehmen aus dem bayerischen Chemiedreieck, war in den vergangenen Wochen gleich auf zwei wichtigen politischen Veranstaltungen vertreten: sowohl beim CSU-Parteitag in München als auch beim Landesparteitag von Bündnis 90 / Die Grünen in Würzburg. In intensiven Gesprächen mit Delegierten und Politikern beider Parteien haben die Vertreter der Initiative die drängenden Themen der chemischen Industrie in den Fokus gerückt.
Im Zentrum der Diskussionen und Gespräche standen die Herausforderungen, vor denen die Chemieindustrie aktuell steht – allen voran die steigenden Energiekosten, der wachsende Bedarf an nachhaltiger Energie zu wettbewerbsfähigen Preisen und die Transformation hin zur Klimaneutralität. Besonders brisant für die Region sind außerdem die von der EU geplante Beschränkung von PFAS (Per- und Polyfluoralkylsubstanzen), die Schließung des Dyneon-Werkes in Gendorf durch 3M sowie der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur.
Energiepreise im Fokus
Auf beiden Parteitagen nutzte die ChemDelta-Delegation, bestehend unter anderem aus dem Initiativenvorsitzenden Dr. Christoph von Reden (Geschäftsleiter InfraServ Gendorf), Dr. Bernhard Langhammer (Sprecher der Initiative), Dr. Peter von Zumbusch (Werkleiter Wacker), und Tilo Rosenberger-Süß (Kommunikationsleiter InfraServ Gendorf) die Gelegenheit, ihre Anliegen direkt an die politischen Entscheidungsträger heranzutragen. Insbesondere ging es darum, Wege zu finden, um die Wettbewerbsfähigkeit der Region zu sichern und gleichzeitig die Transformation zur Klimaneutralität aktiv mitzugestalten.
Die Vertreter von ChemDelta Bavaria betonten dabei, dass die Energieversorgung und die Energiepreise zentrale Herausforderungen darstellen. Die hohen Strompreise gefährden die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Industrieunternehmen im Chemiedreieck – insbesondere während der aufwändigen Umstellung auf klimafreundliche Produktionsmethoden. Einig war man sich deshalb bei der Wichtigkeit des Stromnetzausbaus, den TenneT in der Region gerade mit dem geplanten Bau einer 380-kV-Leitung vorantreibt. „Diese Leitung ist zentral für die künftige Energieversorgung im Chemiedreieck und wird die Stromversorgung der Region auch in den kommenden Jahrzehnten sichern“, so ChemDelta-Sprecher Bernhard Langhammer
Unsicherheiten abbauen
Ein weiteres zentrales Thema waren die Diskussion zur Zukunft des Dyneon-Standorts in Gendorf sowie die Auswirkungen des EU forcierten PFAS-Beschränkungsverfahrens. „Um Unsicherheiten in der Industrie abzubauen, wäre zumindest ein Signal wichtig, die Flurpolymere aus dem umfassenden Beschränkungsverfahren jetzt sofort auszuklammern. Fluorpolymere sind von entscheidender Bedeutung für zahlreiche Industriezweige – von der Chipproduktion über die Medizintechnik bis hin zu Klimatechnologien wie Batterieproduktion oder Windkraftanlagen“, gab Langhammer zu Bedenken.
Im Dialog bleiben
Trotz der Herausforderungen zeigte sich die Initiative ChemDelta Bavaria zuversichtlich. Man wolle mit Landes- und Bundespolitik weiter im Gespräch bleiben und den Dialog fortsetzen. Ziel bleibt es, sowohl in Berlin als auch in der Landeshauptstadt Gehör zu finden und gemeinsam mit der Politik zukunftsweisende Lösungen für das Bayerische Chemiedreieck zu erarbeiten.